Das StadtNatur-Haus von Osten aus im September 2020

Was/Wo

Der Name StadtNatur ist Programm. Das 95 Meter lange, architektonisch auffallende Haus steht auf einer Grundfläche von 1.600 qm und streckt sich entlang einer kurzen Sackgasse. Es liegt am kleinen Stadtpark von Alt-Riem an der noch ländlich geprägten Stadtgrenze Münchens. Alle 35 Wohnungen sind nach Süden mit freiem Blick ins Grüne ausgerichtet. Bodentiefe Fenster hinter den großen Lärchenholz-Terrassen lassen viel Licht in die mit Eichenparkett warm und einladend ausgestatteten Wohnräume.

Holzbauweise, Stichwort Nawaros (= nachwachsende Rohstoffe): Lärchenholz bestimmt die Außenfassaden, die Laubengänge und die Nebengebäude im 2.000 qm großen Gemeinschaftsgarten. Immergrüne Bambusstauden in Cortenstahl-Trögen trennen die Wohneinheiten voneinander.  

Platzsparender Flächenverbrauch der Wohnungen: Im Erdgeschoss befinden sich die 100qm-Wohnungen mit vier Zimmern, im 1. OG die 85qm-Wohnungen mit drei Zimmern und im 2. OG die 70qm-Wohnungen ebenfalls mit drei Zimmern. Weiterhin gibt es fünf Ein-Zimmer-Appartements, drei davon befinden sich im Eigentum der Baugemeinschaft und werden bedarfsweise an Freunde und Bekannte vergeben. Im Keller sind eine Gemeinschaftswaschküche und eine Werkstatt untergebracht.

Energie: Auf dem Flachdach wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, die unseren eigenen Strom produziert. Das Besondere hier: Alle Baugemeinschaftsmitglieder sind auch Mitglieder in der StadtNatur Energie GbR, die in Eigenregie die Stromversorgung des Hauses managt. Die 99 KW-Anlage liefert den Strom für unser Fußboden-Heizsystem mittels Grundwasser-Wärmepumpe und Wärme- und Feuchte-Rückgewinnung. Die kontrollierte Be- und Entlüftung inkl. Pollenfilter lässt auch Allergiker buchstäblich aufatmen. Ein elektrisch steuerbares Sonnenschutzrollo an den Süd-, West- und Ostfenstern aller Wohnungen sorgt dafür, dass sich die Räume nicht zu sehr aufheizen.

Wir sind ein Passivhaus Plus, KfW-Standard 40 plus, Energieeffizienz 50 % EnEV-Unterschreitung.

Gemeinschaft: Die erste ins Auge fallende Besonderheit unseres Hauses ist der 70 qm große Gemeinschaftsraum mit der schneeweißen Gemeinschaftsküche. „Ahorn31“ haben wir ihn getauft, weil er neben dem ausladenden Ahornbaum an der Erdinger Straße 31 liegt. Hier öffnen sich bodentiefe Fensterfronten nach Osten zur Nachbarschaft und nach Süden zum Stadtpark bzw. zum kleinen Vorplatz mit den Dach-Platanen, der in den Gemeinschaftsgarten übergeht.

Der Gemeinschaftsgarten beginnt an der Erdinger Straße mit einer Mobilitätsstation für Lastenfahrräder und E-Bikes und mit einem Fahrradunterstand, geht weiter über Spielgeräte (Nestschaukel, Trampolin) und ein Wasserspiel für Kinder, Hochbeete und Obstbäume bis hin zum kleinen Tauchbecken mit Schwitzhütte im Westen. Nistkästen im Dachgiebel für Kohl- und Kleinmeise, Sperling, Star, Mauersegler, Gartenrotschwanz und Rotkehlchen – gebaut nach den Vorgaben des Landesbunds für Vogelschutz – unterstreichen die Naturnähe.

Zum ökologischen Konzept gehört auch der Stellplatzschlüssel von 0,7. Das heißt, dass nicht jeder in unserer Tiefgarage einen Stellplatz hat. Einige Bewohner hatten von vornherein nie ein Auto. Tatsächlich macht die Lage – nur fünf Gehminuten zur S-Bahnstation Riem und zu den Bushaltestellen Richtung U-Bahn an den Riem-Arcaden – ein Auto fast überflüssig. Für die Besitzer von E-Autos wurden zehn Wallboxen installiert.

Weitere Besonderheiten sind die Paketstation Renz Box und das intelligente Schließsystem ohne Schlüssel von Dormakaba für alle Räume (s. Partner).